Kleine und große Künstlerinnen und Künstler aufgepasst: Mit Ölpastellkreide lassen sich tolle Kunstwerke umsetzen! Ganz egal, ob für den Malspaß im Kindergarten oder auf großer Leinwand. Farbverläufe sind dank Wischtechnik und Kratzbilder mit verschiedenen Kreideschichten ganz einfach möglich. Ich zeige dir, wie du beim Malen mit Ölpastellkreide vorgehst und welche Vorteile diese gegenüber anderen Kreidearten hat.
Willkommen in der Kreide-Zeit
Wir kennen sie noch von früher aus dem Schulunterricht: Kreide. Sie eignet sich nicht nur zum Schreiben an der Tafel, sondern auch für den Kunstunterricht. Denn es gibt sie in verschiedenen Ausführungen (und vor allem auch von verschiedenen Herstellern): eckige Pastellkreide, runde Ölkreide oder extra weiche Ölpastellkreiden. Sie alle sind mit einer Papiermanschette umwickelt, damit die Farbe nicht auf die Finger abfärbt. Du kannst mit der Kreidekante sowohl filigrane Linien zeichnen, als auch großflächig deine Untergründe bemalen. Mit einem Schwamm oder Tuch verwischst du anschließend Übergänge oder ganze Flächen – wen die Farbe nicht stört, nimmt einfach seine Finger hinzu. Welche unterschiedlichen Kreidearten es gibt, möchte ich dir nachfolgend kurz erklären, damit es dir einfacher fällt, die richtige Kreide für dein Projekt auszuwählen.
Pastellkreide
Bei der Pastellmalerei trägt man Pigmente direkt auf einen Malgrund. Dafür eignen sich sogenannte Pastellkreiden, die es in verschiedenen Härtegraden gibt. Die Konsistenz dieser Kreide ist eher spröde, das merkst du vor allem, wenn du auf rauen Untergründen arbeitest. Die Pigmente schleifen sich ab und es bildet sich ein feiner Staub. Diesen Pigmentstaub kannst du jetzt einfach mit einem Schwamm, Tuch oder dem Finger verwischen und somit die Farbe dauerhaft fixieren. Es ist dir sogar möglich, leichte Korrekturen vorsichtig mit einem Radiergummi vorzunehmen.
Ölkreide
Wie der Name schon verrät, spielt bei der Ölkreide ein weiteres, wesentliches Bindemittel eine bedeutende Rolle: das Öl. Neben anderen Füllstoffen finden wir aber auch Wachs in den Inhaltsstoffen. Das macht die Kreide natürlich deutlich weicher und geschmeidiger und lässt sie ohne Staub bzw. eine nachträgliche Fixierung über raue Untergründe gleiten. Der Farbauftrag der Ölkreide überzeugt mit besonders deckende Eigenschaften und haftet im Vergleich zur Pastellkreide sofort auf dem Untergrund. Wichtig zu wissen: die Ölkreide ist nicht wasserlöslich, weshalb es schwierig ist, nachträglich Stellen im Bild zu korrigieren. Doch mit Benzin oder Terpentinöl lassen sich Ölkreiden vermischen und vermalen.
Ölpastellkreide
Die perfekte Mischung aus beiden vorangegangenen Kreidearten ist die Ölpastellkreide. Sie ist dank der Bindemittel Öl und Wachs genauso weich und cremig wie eine Ölkreide, aber sie lässt sich ebenso einfach verwischen. Hier kannst du natürlich alle dir zur Verfügung stehenden Wischwerkzeuge hinzunehmen, wie Schwämme oder Tücher. Es gibt auch wasserlösliche Ölpastellkreiden, die du mit Wasser und Pinsel wunderbar vermischen und dein Werk weiterbearbeiten kannst.
Fix und fertig: Auf verschiedenen Untergründen malen
Entscheidest du dich für das Malen mit Ölpastellkreide, kannst du dir eine Auswahl an verschiedenen Maluntergründen zulegen: Leinwände, Malkartons, festes Aquarell- oder Tonpapier, Holz oder glatte Oberflächen aus Kunststoff und sogar Kerzenwachs. Zu finden gibt es die Kreide bei uns im Sortiment in verschiedenen Setgrößen und Farbkombinationen. Für einen dauerhaften Schutz deiner Farben auf Papier oder Leinwand, solltest du dein Bild nach Fertigstellung jedoch mit einem Fixativ-Spray vor äußeren Einflüssen schützen.
Techniken zum Malen mit Ölpastellkreide
Für Skizzen vorab, verzichte am besten ganz auf Bleistift-Zeichnungen. Die Kreide ist schließlich nicht immer an allen Stellen gleich deckend und ein Wegradieren verwischt womöglich deine Kreidespuren. Mit diesen Techniken bringst du die Kreide auf‘s Papier (oder den Maluntergrund deiner Wahl).
Verwischt
Das Verwischen ist die beliebteste Technik der Kreidemalerei. Beim Abreiben der Kreide liegen die Pigmente locker auf dem Blatt. Mit speziellen Kunstschwämmen oder –tüchern fixierst du die Farbe auf dem Untergrund. Hierbei kannst du direkt mehrere Farben miteinander verwischen und erzeugst tolle Mischtöne sowie spannende Farbverläufe. Den gleichen Effekt erzielst du aber auch mit den Fingern oder Küchenpapier. Du kannst deine gewünschten Farben übereinander auftragen und dann verwischen, so bleibt die Farbe sehr intensiv. Oder du trägst zwei Farben nebeneinander auf und verwischst die Bereiche, die allerdings etwas an Farbintensität verlieren.
Vorsicht: Die Farbe lässt sich ebenso leicht ausversehen an ungewünschten Stellen verschmieren.
Gestaffelt
Wenn die Farben nicht miteinander verschmelzen sollen, dann arbeitest du idealerweise mit verschiedenen Kreide-Härtegraden. Dafür verwendest du als erste Schicht die weichen Kreiden. Highlights und andere Farbnuancen trägst du dann in der nächsten Schicht einfach mit einer härteren Kreide auf.
Schraffiert
Schraffuren lassen sich mit Kreide einfach erzeugen: Hier setzt du die Kreide schräg (ca. 45 Gradwinkel) an und schraffierst die Farbe in eine Richtung oder ordnest sie kreuzweise an. Dies sorgt für einen Rhythmus im Bild und setzt gezielt Akzente. Im Vergleich zur Wischtechnik bleiben die Schraffuren sichtbar.
Geschichtet
Wie beim Gestalten von Kratzbildern auf fertigem Kratzpapier kannst du auch beim Schichten von Kreide die Sgraffito-Technik (stammt aus dem Italienischen) anwenden. So nennt man das Bearbeiten von geschichteten Farbflächen mit einem Kratzwerkzeug.
Gelöst
Du kannst aber auch die Ölpastellkreide mit Terpentinöl anlösen und zum Beispiel mit einem Pinsel weiter vermalen. Das hilft natürlich, um feine Zeichnungen vorzunehmen, die mit der Kreidekante nicht möglich sind.
Stöbere durch den Shop und finde dein Lieblingskreideset! Probiere die verschiedenen Techniken beim Malen mit Ölpastellkreide aus – dabei wünsche ich dir viel Vergnügen!
Hugo