Wir kennen Anna Zadorozhnaya als begnadete Aquarellkünstlerin mit dem Schwerpunkt Landschaftsmalerei und folgen ihrem Account @draw_better. Besonders die faszinierenden Bergkulissen haben wir sofort vor Augen und nehmen uns mit auf Reisen! Doch wie kam Anna eigentlich zur Malerei? Und welche Tipps hat sie für alle, die das Malen lernen möchten? In unserem Interview begeben wir uns mit Anna auf eine emotionale Reise durch ihre Vergangenheit in eine künstlerische Zukunft.
Liebe Anna, magst du uns kurz deinen Werdegang beschreiben? Von der Vollzeit-Journalistin zur Vollzeit-Künstlerin: Was war dein Schlüsselerlebnis, wodurch du zur Aquarellmalerei gekommen und vor allem geblieben bist?
Ja gerne. Tatsächlich habe ich eine Ausbildung und einen Masterabschluss im Bereich Journalismus und Kunst. Damit habe ich etwa zehn Jahre als Redakteurin gearbeitet und ein verrücktes Leben in der Redaktion mit meinem Studium kombiniert. Ich meine, ich war schon immer im kreativen Bereich tätig.
Dann habe ich gekündigt und etwa ein halbes Jahr zu Hause rumgesessen: Ich habe einfach nichts gemacht, nicht gearbeitet und auch nicht studiert. Irgendwann in der 18. Folge der 6. Staffel der Serie „Desperate Housewives“ wurde mir ganz klar: So ein Leben und so ein Müßiggang ist nichts für mich – ich will nicht so leben, ich muss etwas tun! Da ich über einen sehr analytischen Verstand verfüge, beschloss ich, eine Liste mit Hobbys zu erstellen und diese systematisch durchzugehen, damit ich, wenn ich kein neues Betätigungsfeld finde, zumindest meine Zeit nicht mittelmäßig verbringe, sondern etwas erschaffe.
Zu diesen Hobbys gehörten Scrapbooking, Holzverbrennung, Origami, Nähen von Tilda-Spielzeugen - und das Zeichnen. Lass es mich so erklären: Ich war damals 27 Jahre alt und davor habe ich das letzte Mal im Schulunterricht gezeichnet, das heißt, ich konnte eigentlich überhaupt nicht zeichnen und war eine absolute Anfängerin. So habe ich versucht, etwas mit einfachen Bleistiften zu schattieren, Acryl zu malen, Farbstifte zu nutzen usw. Und ich merkte, dass ich aus irgendeinem Grund immer versucht habe, all diese Materialien mit Wasser zu verdünnen. Die Lösung lag also auf der Hand: Ich habe mir Aquarellfarben zugelegt!
Zehn Jahre sind vergangen und ich erinnere mich noch an den Moment, als ich anfing in der Aquarellmalerei Blut zu lecken: Mein Herz hüpfte vor Freude und ich verliebte mich wirklich auf den ersten Blick. Diese Liebe lebt immer noch in mir und das scheint mir das Wichtigste zu sein: Wenn du dich verliebst, wirst du deine ganze Kraft darauf verwenden, dass das Objekt deiner Begierde eine Gegenleistung erbringt.
Du sagtest in einem Interview mal, dass du ein perfektes Beispiel dafür bist, dass man Malen lernen kann und dass man nicht wirklich mit Talent geboren sein muss, sondern es sich durch regelmäßiges Üben aneignen kann. Dein Instagram-Name draw_better ist also Programm.
Ich sage oft, dass jeder Zeichnen und Malen lernen kann. Das Malen selbst ist im Wesentlichen eine motorische Fähigkeit, es sind nur die gewissen Kenntnisse über die Grundlagen des Zeichnens nötig sowie eine feste Hand und die Fähigkeit, das Material zu erfühlen. Und ja, ich behaupte immer noch, dass ich kein Talent zum Malen habe, denn es waren nur Sturheit, Geduld und Disziplin. Sie waren es, die es mir ermöglichten, alles zu erreichen, was ich jetzt habe. Für diejenigen, die mich in diesem Interview zum ersten Mal kennenlernen: Ich bin jetzt offizielle Botschafterin der Marken Schmincke und da Vinci, habe mein eigenes Signature Set mit da Vinci kreiert, ein Buch über das Malen von Landschaften mit Aquarell geschrieben („Landschaften Aquarellieren“ herausgegeben vom Großverlag Topp!), malte Covers für alle Sets der super-granulierenden Aquarellfarben und der neuen Serie „Naturals“ von Schmincke sowie eine Reihe anderer Markenprojekte. Ich unterrichte viel und bringe Menschen das Malen mit Aquarell bei. Zusätzlich entwerfe ich auch Illustrationen und Gemälde auf Bestellung und blogge auf Instagram.
Welche Tipps kannst du Maleinsteigerinnen und -einsteigern mit auf den Weg geben wirklich anzufangen?
Ich gebe Ratschläge, die für mich auch funktioniert haben – und die auf jeden Fall für alle Leserinnen und Leser, die das Malen lernen möchten, auch funktionieren werden. Gebt einfach nicht auf! Es ist normal, dass man zunächst keinen Erfolg hat: Das macht jeder durch. So funktioniert der Prozess etwas Neues zu lernen – so funktioniert alles im Leben. Was beim ersten Mal schlecht ist, wird beim zehnten Mal definitiv besser sein. Und noch etwas: Nicht das Ergebnis entscheidet, sondern der Prozess. Setz dich zum Malen hin, aber nicht mit dem Wunsch, ein Meisterwerk zu schaffen, sondern mit dem Wunsch, dich auszudrücken, etwas Neues zu lernen und dabei eine gute Zeit zu haben.
Was hat dir beim Malen Lernen geholfen?
Neben der großen Anzahl absolvierter Meisterkurse und anderer Kurse, online sowie offline, haben auch die vielen weiteren Stunden, die ich mit Bleistift und Pinsel in der Hand verbracht habe, wirklich geholfen. Um Malen zu lernen, muss man nur viel malen.
Du hast vor kurzem noch nachträglich Kunst studiert – wieso war dir das wichtig? Und was hast du Neues für dich lernen können?
Für mich war es wichtig zu verstehen, wohin ich als nächstes gehen sollte. Davor habe ich recht fotorealistische Gemälde in Aquarellfarben gemalt, und irgendwann bekam ich immer mehr Komplimente in der Form: „Wow, es ist vom Foto nicht zu unterscheiden!“ Aber für Künstler:innen ist das überhaupt kein Kompliment – welchen Sinn hat es, Fotos oder die Natur in erschreckenden Details neu zu zeichnen, warum sollte man das tun? Etwa zur gleichen Zeit begann ich nach Bedeutungen zu suchen – ich war interessiert und im Allgemeinen noch unsicher, wie ich Emotionen und Ideen visuell vermitteln sollte. Wie erweckt man bei einem Gemälde den Eindruck von Schwere? Wie kann man Strenge und Kampf vermitteln? Wie zeichnet man Freude und Spaß? Wie kann man ein Gefühl der Hoffnung vermitteln? Traurige Berglandschaft – was ist das denn?
Mehrere Jahre lang habe ich versucht auf eigene Faust nach diesen Antworten zu suchen, habe Kunstgeschichte studiert, Bücher von Philosoph:innen und Tagebücher von Künstler:innen gelesen. Aber es mangelte immer noch an Informationen, Analysen und Verständnis. Außerdem gab es keinen fest definierten Zeitrahmen und meine Zeit und Energie wurde mit Marketingprojekten, Unterricht sowie kundenspezifischen Arbeiten und Illustrationen in Anspruch genommen. Daher habe ich mich für eine 8-monatige Ausbildung „Illustration“ angemeldet, bei der man viel analysieren, lesen, erfinden und sich auf Ideen sowie deren visuelle Umsetzung konzentrieren musste.
Es ist sehr schwierig, alles, was ich gelernt habe, in einer kurzen Antwort zusammenzufassen – aber das alles war für mich eine unschätzbare Erfahrung! Nach Abschluss meines Studiums weiß ich nun endlich in welche Richtung ich mich bewegen muss, wie ich Ideen entwickeln kann, um Emotionen zu vermitteln, wie man sie visuell umsetzt und viele andere Dinge. Aber das Wichtigste, was ich gelernt habe, ist, mir vor dem Malen jedes Bildes die Frage zu stellen: „Was möchte ich sagen? Warum male ich das?“
Malst du eigentlich jeden Tag – wie bei einem 9 to 5 Job?
In den ersten fünf Jahren habe ich wirklich jeden Tag gemalt. Mehrmals habe ich sogar das Projekt „365 Bilder im Jahr“ gemacht. Jetzt, als „erwachsene“ Frau mit gewissen Verpflichtungen und einer langen Aufgabenliste, male ich etwas seltener. Aber ich habe mal drei Monate lang einen Habit Tracker geführt und es stellte sich heraus, dass ich jetzt etwa viermal pro Woche male. Das Zeichnen von 9 to 5 ist übrigens physikalisch und physiologisch unmöglich: Die durchschnittliche menschliche Fähigkeit zur kreativen Aktivität beträgt vier Stunden am Tag. Es ist klar, dass es je nach äußeren Bedingungen Abweichungen in beide Richtungen gibt, aber keine:r der mir bekannten Künstler:innen, die die Malerei hauptberuflich betreiben, zeichnen von morgens bis abends.
Deine Hauptmotive sind schneebedeckte Berge - faszinierend, dramatisch, realistisch. Woher kommt deine Leidenschaft für Berge?
Ich liebe einfach das Gefühl, dass ich immer in den Bergen verspüre: Freiheit von Konventionen; die Möglichkeit, ich selbst zu sein; den Wunsch, etwas zu erschaffen und den unveränderlichen Lauf der Zeit zu spüren. Darüber hinaus betreibe ich scheinbar fast jede Sportart in den Bergen – vom Trekking über das Klettern bis hin zum alpinen Skifahren und Radfahren.
Malst du die Berge aus dem Kopf oder hast du Aufnahmen von eigenen Erlebnissen/Reisen vor Augen oder sogar ausgedruckt?
Ja, ich verwende auf jeden Fall Referenzen: meist Fotografien, manchmal auch schnelle Skizzen von dem Ort, an dem ich die Farbe und den Übergang von Licht und Schatten festhalte. Das Befolgen einer solchen Referenz ist wichtig, da du so die richtige Form und das richtige Licht findest. Ich ändere oft die Farbe in meinen Bildern basierend auf meinen Eindrücken und Erinnerungen. Es ist bekannt, dass das menschliche Auge Farben viel besser sieht als jeder Fotoapparat.
Wie gehst du überhaupt in der Motivsuche vor?
Ich folge der Emotion: Dies ist übrigens deutlich an der Summe der Fotos auf meinem Smartphone zu erkennen. Je mehr Fotos ich von dieser Landschaft, diesen Bergen, diesem Licht habe, desto mehr freue ich mich über dieses Motiv und umso mehr bedeutet es, dass ich es auf jeden Fall malen werde.
Wie viel Zeit benötigst du für ein solches Kunstwerk?
Sehr verschieden. Im Allgemeinen bin ich ungeduldig und male nicht gerne über einen längeren Zeitraum, daher beträgt die Standardzeit für ein 24 x 32 cm großes Gemälde etwa eineinhalb bis zwei Stunden. Gleichzeitig erhöht sich die Zeit für ein Gemälde je nach Größe: Ich kann ein Gemälde auf einem halben Aquarellblatt (56x38) oder einem ganzen Blatt (56x76) in acht bis zehn Stunden oder in mehreren Durchgängen malen.
Was ist dir wichtig, was soll deine Kunst vermitteln?
Emotion, Hoffnung und Schönheit: Bewunderung für diese schöne Welt; die Möglichkeit, sich mental wieder an einen Ort zu versetzen an dem man sich wohlfühlt; der Wunsch sich zu freuen. Der Glaube, dass selbst wenn im Leben oder in der umgebenden Realität etwas schief geht, auf jeden Fall alles wieder gut wird.
Du bist mit der Aquarellmalerei sehr erfolgreich, hast dich aber auch schon mit anderen Medien ausprobiert: Öl, Acryl, Gouache – welches Medium hat dich noch überzeugt und welche nicht?
Ich habe alle möglichen Materialien ausprobiert (außer anscheinend Pastellkreide, weil ich es wirklich nicht mag, wenn das Material schmutzig wird). Ich würde gerne weiter mit Gouache, Öl und eventuell Tinte experimentieren.
Deine größte Liebe bleibt aber weiterhin Aquarell, oder? Auf welche Materialien könntest du bei der Aquarellmalerei nicht mehr verzichten?
Ich liebe Aquarellfarbe wegen ihrer Leichtigkeit, Transparenz und gleichzeitig der größten Komplexität der Maltechniken in diesem Medium. Aquarell ist launisch und entscheidet oft für dich; egal, wie sehr du es versuchst, es ist nicht möglich genau den gleichen Auftrag zu wiederholen. Und gleichzeitig ist es beim Malen mit Aquarellfarben notwendig, den Vorgang sehr genau zu verstehen. Vor Beginn des Malens sollte man eine Schichtfolge aufbauen, den Feuchtigkeitsgrad des Papiers erfassen und insgesamt sehr zügig arbeiten. Diese Kombination aus Spontanität und Analytik, gleichzeitiger Kontrolle und eigenständigen Entscheidungen gefällt mir sehr gut.
Was die Materialien angeht, verfüge ich über das notwendige Minimum an Materialien, die ich in jahrelanger Praxis erarbeitet habe. An Aquarell nur Schmincke-Farben in Tuben. Ich habe übrigens eine persönliche Schmincke-Dot-Karte, die eine Liste mit Farben enthält, mit denen ich fast alles malen kann. Das sind die Farben: Ultramarin feinst, Kadmiumorange Dunkel, Lichter Ocker, Delftblau, Kobaltblau Hell, Rubinrot Dunkel (oder Chinacridon Magenta), Neutraltinte, Phthalogrün, Lasurbraun, Sepiabraun rötlich, Heliocoelin und Umbra gebrannt.
Darüber hinaus verwende ich sehr oft und häufig super-granulierende Aquarellfarben von Schmincke: Mit ihnen lassen sich unglaubliche Texturen und Effekte erzielen und ich kann mir meine Bilder ohne sie kaum vorstellen. Derzeit habe ich neun Farben dieser Linie in meiner Hauptarbeitspalette. Die, die ich am häufigsten verwende, sind Galaxy Violet, Galaxy Blau, Tundra Rosa und Glacier Black.
Was die Pinsel angeht, habe ich auch hier meine Favoriten – das sind da Vinci Pinsel, mit denen ich seit vielen Jahren immer wieder male: da Vinci Casaneo für Aufträge und da Vinci Dartana für feine Details. Außerdem verwende ich oft den neuen Flachpinsel da Vinci Colineo sowie den großen Flachpinsel da Vinci Cosmotop Mix-B. Aquarellpapier hat sich ebenfalls bewährt, 95 % meiner Bilder sind darauf gemalt. Dafür nutze ich vor allem Hahnemühle The Collection Watercolour 300gr Grain Fin 100% Baumwolle.
Du kennst dich mit den verschiedenen Qualitäten von Aquarellfarben aus: Woran erkennst du eine hochwertige Aquarellfarbe?
Ich habe einmal sogar einen Vortrag mit dem Titel „Hochwertige Aquarellfarben: Wie erkennt man sie“ gehalten. Um es ganz kurz zu sagen, es gibt ganz klare Kriterien: die Menge an Pigmenten, die Sättigung, die Mischbarkeit und die Farben der Endmischungen. Schmincke-Farben erfüllen zu 100 % alle Kriterien, daher male ich nur damit. Wirklich hochwertige Aquarellfarben verwenden die besten Pigmente und die Farben selbst sind reich an Pigmenten. Auch der Mahlgrad ist wichtig (bei Schmincke entsteht zum Beispiel durch wiederholtes Mahlen eine sehr feine Farbschicht), Funktionalität und Form sind ebenfalls sehr entscheidend. Ich male am liebsten aus Tuben, aber ich kenne viele Künstlerinnen und Künstler, die Aquarelle aus Näpfchen bevorzugen. Bei deren Herstellung gibt es auch viele Feinheiten. Am Beispiel von Schmincke: Die Fabrik verwendet eine teure, aber hochwertigere Technologie zur Herstellung von Näpfchen im Vierfach-Füll- und Trocknungsverfahren, wodurch sie vollständig mit hochkonzentrierten Pigmenten gefüllt sind. Ich habe das Gefühl, ich könnte endlos über die technischen Aspekte des Aquarells sprechen!
Seit diesem Jahr sind die Schmincke Aquarellfarben Naturals auf dem Markt – eine Verbindung aus Gouache und Aquarell, die komplett aus natürlichen Inhaltsstoffen bestehen. Du durftest auch die Cover der Sets malen: Wie ist dein Malerlebnis und -ergebnis mit diesen Farben? Und stellst du Besonderheiten zu anderen, herkömmlichen Wasserfarben fest?
Die neue Linie von Schmincke Naturals hat mir sehr gut gefallen – sie kombiniert auf erstaunliche Weise die Eigenschaften von Aquarell und Gouache und bietet so mehr Möglichkeiten zum Malen und Verwirklichen von Ideen. Diese Farben übernehmen von der Gouache die Möglichkeit einer matten, dichten Farbschicht sowie einer festen Konsistenz und von der Aquarellfarbe das Verhalten der Farbe im Werk und ihre Transparenz. Im Gegensatz zu herkömmlichen Aquarellfarben kannst du mit den Naturals-Farben eine dichte, undurchsichtige Schicht ohne Glanz oder übermäßiger Dichte erzeugen und gleichzeitig können sie auch transparent sein! Und noch eine angenehme Eigenschaft für mich persönlich: Mit den Naturals ist die Technik des Wischens auf einem weißen Blatt viel besser als mit Gouache oder Aquarell – das ist praktisch.
Darüber hinaus überzeugt mich die umweltfreundliche Komponente: Die Naturals sind 100 % vegan zusammengesetzt und alle 16 Farben der Serie verwenden natürliche Erdpigmente und Pflanzenharze/säfte. Und auch was die Erfahrung beim Malen der Cover angeht, war es großartig, dass die Farben selbst sehr natürlich im Farbton sind. Während ich diese natürlichen Landschaften malte, verstand ich genau, warum die Serie Naturals heißt.
Welches Papier und welche Pinselgrößen empfiehlst du für das Malen von (Berg-) Landschaften mit den Naturals?
Hauptsache, der oder die Künstler:in fühlt sich wohl. Manche Menschen bevorzugen kleinere Formate – dementsprechend müssen auch die Pinsel kleiner genommen werden. Manche mögen es, sich auf einem großen Format auszubreiten, sodass Pinsel und Papier größer sein müssen. Für mich ist das optimale Format 24x32cm. Die Pinsel, die ich verwende, sind die, die ich oben in der Liste der „unbedingt notwendigen“ Pinsel angegeben habe. Was das Papier angeht, eignet sich jedes Papier für „Wasser“-Techniken zum Malen mit Naturals – ich verwende ebenfalls das oben erwähnte Hahnemühle-Papier.
Wenn du die Chance hättest, alles auszuprobieren, was es Kreatives gibt: Mit welchen Medien oder gar in welchen Kreativbereichen würdest du dich gerne einmal austoben?
Es gibt immer mehr Ideen und Wünsche, als Zeit und Energie für deren Umsetzung vorhanden ist. Deshalb möchte ich mich zunächst verbessern und tiefer in das Malen von Landschaften mit Aquarellfarben und der Naturals-Serie einsteigen – und dann werden wir sehen!
Kreativfragen: Dies oder das!?
1. Kaffee oder Tee? Kaffee. Nur und ausschließlich Kaffee!
2. Rucksack oder Koffer? Koffer. Denn der Künstler muss seinen Rücken schonen und der Koffer lässt sich rollen.
3. Sommer oder Winter? Winter. Ich liebe Kälte und Schnee.
4. Alpen oder Grand Canyon? Alpen. Es liegt Schnee, die Gipfel sind visuell interessanter und die Berge sind hoch.
5. Camping oder Klettern? Klettern. Ich bin überhaupt kein „Camping“-Typ und mag all diese Zelte, Schlafsäcke und so weiter nicht. Aber irgendwo höher zu klettern, ist meins.
6. Sketchbook oder loses Aquarellpapier? Papier. Früher habe ich viele Skizzen und Gemälde in Skizzenbüchern gemalt, aber diese Bilder sind später schwer zu verkaufen (eine Seite aus einem Skizzenbuch ausschneiden, ne, das geht nicht!). Daher ist es einfacher, für Recherchen und Skizzen Skizzenbücher zu nutzen, und loses Papier für alles andere.
7. Am Tisch malen oder im Freien? Am Tisch. Ich liebe es, wenn es keine Ablenkungen gibt, neugierige Passanten keine Fragen stellen, der Wind nicht weht, die Sonne nicht scheint, die Pinsel nicht auseinanderfliegen, das Papier nicht unvorhersehbar trocknet.
8. Morgens oder abends kreativ werden? Abends. Ich bin überhaupt kein „Morgenmensch“ und mein Aktivitätsmaximum liegt in den Abendstunden. Eine Ausnahme von dieser Regel mache ich für das Fotografieren oder Videos Erstellen, wenn gutes Tageslicht erforderlich ist.
9. Musik beim Malen oder Stille? Hintergrundmusik, viel Instrumentalgeige und klassische Musik in modernem Arrangement.
10. Bücher schreiben oder Workshops geben? Die schwierigste Frage! Ich liebe es, Workshops zu leiten, mein Wissen zu teilen und Menschen zu inspirieren – gleichzeitig hat der Prozess, das Buch zu schreiben, mir wirklich Spaß gemacht und ich möchte ihn wiederholen. Aber für eines muss man sich entscheiden – also Bücher schreiben.
Vielen lieben Dank, liebe Anna, dass du uns mit auf deine künstlerische Reise mitgenommen hast und weiterhin ganz viel Freude und Erfolg mit deiner Kunst!