Scrunchie selber machen aus Wollresten

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Mia

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Wegen ihrer coolen Strick-Designs wurde Mia schon häufiger auf der Straße angesprochen! Mutig und extravagant lautet ihr Motto – so auch in ihrer Playlist. Zuerst gab es für sie nur das Knüpfen, doch in den letzten Jahren hat sie auch das Stricken für sich entdeckt. Ihre Zweizimmer-Wohnung platzt bereits jetzt schon vor lauter Wolle und Modelle aus allen Nähten. Ist sie einmal in Stricklaune für ein neues Projekt, kann man Mia kaum bremsen. Dann wird bis spät in die Nacht gestrickt, Wein getrunken und Musik gehört.

„Ein Scrunchie ist eine super Geschenkidee – denn sind wir mal ehrlich, wir finden genug Reste in unserer Wollekiste!“

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Wollreste stricken: Ideen & Materialien zum Scrunchie Selber machen

Scrunchie selber machen aus Wollresten

Du findest in deinem Wolle-Körbchen bestimmt noch einiges an Garnresten: Überbleibsel vom Winterpulli, vom Mütze Stricken oder Reste von der Sockenwolle. Das Sammeln deiner Wollreste lohnt sich aber, denn du kannst wunderbar kleinere Projekte damit umsetzen. Beispielsweise eignen sie sich, um ein Scrap Yarn Scrunchie selber zu machen (zu Deutsch: Restegarn-Haargummi). Wie das geht, verrate ich dir in diesem Beitrag!

Wollreste verstricken mit diesen Materialien

Für Garnreste gibt es verschiedene Projektideen, von Pompons über Tasseln, bis hin zu Mini-Häkeltierchen oder stylishe Haargummis. Für Letzteres werden lediglich folgende Dinge benötigt: Wollreste, ein Nadelspiel oder eine Rundstricknadel in der passenden Nadelstärke, eine zusätzliche Nadel in derselben Stärke, eine Wollnadel zum Vernähen, ein Haargummi oder alternativ ein elastisches Gummiband. Optional eignet sich ein Maschenmarkierer zum Abstecken – meine Freundin Poppy hat mir neulich welche selbst gebastelt und die Anleitung in ihrem Blogbeitrag zur Verfügung gestellt!

An die Zöpfe, fertig, los!

Nimm dir als erstes dein Haargummi und messe es einmal aus. Wichtig ist, dass du beim Messen dein Haargummi dehnst, denn von diesem Maß ist abhängig, wie viele Maschen du gleich anschlägst. Mein Haargummi ist in gedehnter Ausführung etwa 12 cm lang. Das bedeutet, der gesamte Umfang des Gummis liegt bei etwa 24 cm.

Geht deine Maschenrechnung auf?

Jetzt kommt ein kleiner Rechenpart: Nimm dir deine Maschenprobe, oder wenn du noch hast, die Banderole deiner Wolle. Entweder steht auf der Banderole, wie viele Maschen für 10 cm angeschlagen werden oder du zählst bei deiner selbst erstellten Maschenprobe nach. Bei mir waren es ca. 24 Maschen. Um überhaupt herauszufinden, wie viele Maschen du für dein Scrunchie anschlagen musst, hilft dir folgende Rechnung:

Teile die Anzahl der gezählten Maschen durch 10, hier also 24 M:10 = 2,4M.
Das ist die Anzahl an Maschen, die benötigt werden, um 1 cm zu stricken. Der Umfang meines Scrunchies soll ja mindestens 24 cm beantragen, also multipliziere ich meine Maschenzahl mit den 24cm: 2,4Mx24= 57,6. Aufgerundet ergeben es nun 58 Maschen, die ich anschlagen werde.

Nahtloser Übergang?

Für die einfache Version mit Naht, bei der das Srunchie in kraus rechts gestrickt wird, schlage deine errechnete Maschenzahl an und schließe zur Runde. Möchtest du lieber ein nahtloses Scrunchie stricken, nimmst du dir deinen Kontrastfaden und schlägst deine Maschenzahl mit einem provisorischen Maschenanschlag an. Benutzt du zum Stricken eine Rundstricknadel, ist es praktisch einen Maschenmarkierer auf die Nadel zu schieben, damit du immer weißt, wo sich dein Rundenanfang befindet. Ich stricke meine Scrunchies gerne mit der Wunderschlingen Methode, auch Magic Loop genannt.

Kleiner Exkurs: Magic Loop

Der Magic Loop ist wortwörtlich eine Zauberschlinge. Bei dieser Strickmethode strickst du, falls kein Nadelspiel zur Verfügung steht, mithilfe einer Rundstricknadel trotzdem ganz einfach in Runden. Die errechnete Maschenanzahl plus eine weitere Masche schlägst du auf die Rundstricknadel an und lässt sie auf das Seil fallen. Nun halbierst du die Maschen und ziehst jeweils eine Hälfte auf je eine Nadelseite.

Darauf achten, dass die Maschen nach innen zeigen und nicht verdrehen. Den Arbeitsfaden solltest du auf der rechten Seite halten, damit du die erste Masche auf die linke Nadel verstrickst. Dann alle anderen Maschen abstricken, zwischen den Nadeln entstehen dann Schlaufen. Du ziehst jeweils am Seil, um die ungestrickten Maschen auf die linke Seite zu übertragen und abzustricken.

Scrunchie DIY: So klappt das Stricken!

Du kannst beim Stricken deiner Kreativität freien Lauf lassen und sogar neue Muster ausprobieren, verschiedene Farben kombinieren oder du bleibst – wie bei meinem Modell – bei Maschen in glatt- oder krausrechts. Stricke dein Scrunchie solange, bis das Strickstück 8-10 cm misst.

Hast du dich für ein Scrunchie mit Naht entschieden, kannst du nach Erreichen der Länge deine Maschen abketten und den Faden großzügig abschneiden, lasse eine Länge von ca. 30 cm übrig.

Gib Gummi: jetzt wird‘s eingenäht!

Beim letzten Schritt musst du nur noch dein Haargummi einnähen. Drehe dazu dein Scrunchie auf links und stülpe das Gummi darum. Lege die Kanten um, sodass das Gummi innen liegt und das Ganze eine Donut-Form bekommt. Dabei ist es wichtig darauf zu achten, dass die Reihen richtig übereinanderliegen, sonst kann es passieren, dass du dein Scrunchie schief zusammennähst! Mit dem Endfaden und einer Wollnadel (die mit größerer Öse) nähst du die Kanten zusammen. Schon ist das Scrunchie fertig!

Fitzelige Abkürzung: Für die Strickprofis

Bist du schon etwas geübter im Umgang mit den verschiedenen Stricktechniken, ist das nahtlose Scrunchie keine Herausforderung mehr für dich. Schneide deinen Endfaden auf eine Länge, die ca. 4 Mal so lang ist wie der Umfang deines Scrunchies. So viele Fäden benötigst du, um die Anfangs- und Endmaschen mit dem Maschenstich zusammenzunähen. Benutze deine zusätzliche Nadel, um einen Teil der Anfangsmaschen aufzunehmen. Löst du deinen provisorischen Anschlag nicht auf einmal auf, machst du dir diesen Schritt sehr viel einfacher – aber für Anfänger*innen ist er durchaus etwas fitzelig!

Das Haargummi legst du, wie auf dem Bild, um die zusätzliche Nadel herum. So liegt es zwischen den Kanten, die du einmal im Kreis herum zusammennähst, bis du wieder am Anfang angekommen bist. Den überschüssigen Faden gut vernähen und im Inneren verstecken.

Hat sich der Aufwand für dieses Ergebnis nicht total gelohnt?

Viel Freude beim Scrunchie Selber machen & Verstricken deiner Wollreste
wünscht dir Mia