Punch Needle: Vorlagen, Material und Inspirationen kennen lernen!

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Lilly

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Lilly liebt das Radfahren im Feld und kümmert sich liebevoll um ihre Mitmenschen. Um von einem anstrengenden Arbeitstag zu entspannen, stickt sie wunderschöne Motive in allen Farben und Sticktechniken. Florale Motive sind ihre Lieblingsdesigns – inspirieren lässt Lilly sich direkt in der Natur, denn sie verbringt draußen viel Zeit.

„Das Handarbeiten mit der Punch Needle ist ein super Einsteigerprojekt, weil du nicht so filigran arbeiten musst wie beim Sticken.“

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Punch Needle: Vorlagen und Tipps für die 3D-Stickerei

Punch Needle: Vorlagen, Material und Inspirationen kennen lernen!

Beim Needle Punching erinnern die Stiche und der Vorgang an die uns bekannten Sticktechniken. Doch die Punch Needle ist eine besondere Stanznadel mit der wir mit unterschiedlich starken Garnen auf locker gewebten Stoffen stanzen. Hierbei erhältst du dreidimensionale Schlaufen, die sich speziell für Heimtextilien wie Kissen, Kuscheltiere oder Wandbilder eignen. Ich zeige dir, welche Materialien du benötigst und wie du mit Punch Needle Vorlagen und Ideen hübsche 3D-Motive umsetzt!

Der Wunsch-Punch

Anders als beim Sticken mit dünnen Sticknadeln, verwendest du beim Needle Punching eine robuste Punch Needle – aus dem Englischen übersetzt heißt sie Stanznadel. Die gleichnamige Technik lässt sich allerdings nicht übersetzen, daher verwenden wird den Begriff auch im Deutschen.

Die Nadel gibt es entweder mit Kunststoff- oder Holzgriff, aber immer mit höhenverstellbaren Metallspitzen. Die Höhenvariabilität ist ausschlaggebend für gröbere und feinere Ergebnisse bzw. für die 3D-Optik der Schlaufen.

Je nachdem, welche Punch Needle zu verwendest, wählst du dein Material aus Sticktwist, feinen dk- und aran-Garnen oder dicken chunky-Qualitäten (eine genaue Garn-Erklärung kannst du im Wolle-ABC nachlesen).

Spitzenmäßig: Die unterschiedlichen Nadeln der Punch Needle 13 cm

Es gibt Punch Needle Sets mit austauschbaren Nadeln, um sowohl dickere, als auch dünnere Garne zu verarbeiten. Um mit einem Sticktwist feine Schlaufenebenen zu erzeugen, nimmst du am besten die dreiteilige Kunststoff Punch Needle (13 cm): Mit dieser verarbeitest du sowohl dreifädiges Twist (Nadel 1,3 mm), als auch einen ganzen Twistfaden (Nadel 1,6 mm) sowie Sticktwist und dünne dk-Garne (Nadel 2,2 mm). Um die Schlaufenhöhe einzustellen, musst du hier nur ein Rädchen bedienen – aber dazu gleich mehr.

Dicke Garne - mit dieser Punch Needle kein Problem

Mit der 19 cm langen und 5 mm starken Punch Needle mit Kunststoffgriff lassen sich besonders grobe Ergebnisse mit dicken chunky-Garnen umsetzen. Vier unterschiedliche Schlaufenhöhen wählst du über die voreingestellten Stufen an der Stanznadel aus.

Das Allround-Talent: Holz Punch Needle

Die Punch Needle mit Holzgriff hat ebenfalls austauschbare Nadeln und eignet sich für alle möglichen Qualitäten. Es gibt eine 2 mm Nadel, die für Sticktwist oder dünne dk-Garne gedacht ist, eine 3 mm Nadel für mittelstarke aran-Garnqualitäten und eine 4,5 mm Nadel für dicke chunky-Wolle. Die Schlaufenhöhen stellst du nach Bedarf ein, da es bei dieser Stanznadel keine festen Stufen wie bei den anderen beiden gibt. Merke dir einfach: je länger die Nadel ist, desto größer werden die Schlaufen!

Lockere Stimmung: Stoff einspannen

Wenn du deine Stanznadel und passendes Garn ausgewählt hast, fehlt dir nur noch der richtige Stoff. Da du mit der Nadel – anders als beim Sticken – Schlaufen stanzt, solltest du locker gewebten Stoff auswählen. Dafür bietet sich besonders der grobe Mönchstoff (Monk’s cloth) an, aber auch Leinen lässt sich mit der Punch Needle verarbeiten.

Jetzt greifst du idealerweise zu deinem vorhandenen Stickzubehör, denn du spannst den Stoff entweder in einen Stickring oder bei größeren Projekten in einen Stickrahmen mit Reißzwecken. Achte nur immer darauf, dass der Stoff unter Spannung steht!

Falls du deinen Mönchstoff auf die Projektgröße schon direkt zuschneiden willst, empfehle ich dir vorab die Kanten zu versäubern, da der locker gewebte Stoff sonst ganz schnell ausfranst.

Gut eingefädelt: Der Stickvorgang

Zum Einfädeln des Garns verwendest du die zur Punch Needle beigefügte Einfädelhilfe. Diese durch die Öffnung der Nadelspitze komplett bis zum Anschlag schieben und das Garnende durch die Einfädler-Öse führen. Alles zusammen durch die Nadel ziehen und die Einfädelhilfe wieder entfernen. Dann wird diese von hinten durch das Nadelöhr gesteckt und das Garnende erneut hindurch gefädelt. Eine genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung wird dir in den Punch Needle Grundlagen nochmal genau gezeigt.

Punch Needle: Vorlagen übertragen

Willst du für dein Projekt mit der Punch Needle Vorlagen abpausen, findest du viele tolle grafische oder niedliche Tiermotive in den Anleitungsheften von Rico Design. Nutze für das Übertragen der Motive eine Lichtquelle, wie ein Fenster oder – wer hat – einen Leuchttisch. Die ausgedruckte Vorlage kannst du auch mit Nadeln am Mönchstoff befestigen, damit sie beim Übertragen nicht verrutscht.

Dafür verwendest du einen Bleistift bzw. im Nachgang einen Pigment Liner – dieser ist hinterher nicht mehr sichtbar, sobald du die Schlaufen stanzt. Wenn es in der Vorlage nicht anders vorgegeben ist, mache dir vorab bewusst, welches Feld du in welcher Schlaufenstufe besticken möchtest. Die 3D-Optik kommt besonders gut zur Geltung, wenn mehrere Ebenen aneinandergrenzen.

Auf die Schlaufenlänge kommt’s an

Die Punch Needle wird wie ein Stift gehalten – zwischen Daumen und Zeigefinger, um sie gut und sicher führen zu können. Achte darauf, dass die Fadenöffnung immer in die Richtung zeigt, in der du punchen willst.

Die beiden Punch Needle mit voreingestellten Stufen verfügen über die Ebenen A bis D – erstere bildet die längste Schlaufe, D die Niedrigste. Einstellen lassen sich die Stufen mit einem Rädchen bzw. mit einem Klicksystem. Bei der Holzgriff-Punch Needle musst du die Längen individuell mittels einer Schraube fest stellen. Hierfür kannst du dich an folgende Nadellängen orientieren:

  1. A: 6,5 cm
  2. B: 4,6 cm
  3. C: 3,7 cm
  4. D: 2,8 cm

Punchen, was die Schlaufen halten

Die Schlaufen werden auf der anderen Seite gebildet, steche daher auf der Seite an den aufgemalten Konturen entlang, die hinterher deine Rückseite wird. Beim Punchen immer nah über dem Stoff bleiben, damit die Schlaufen sich nicht wieder lösen. Ruckartige Bewegungen solltest du vermeiden. Steche schön dicht in das nächste Loch, aber niemals zu eng, damit die Schlaufen sich nicht wieder aufheben. Bei dicken Garnen sollte die Stichlänge von 0,5 cm nicht überschritten werden und bei dünnen Fäden 0,2 cm.

Arbeite dich gleichmäßig Feld für Feld vor und variiere mit den Farben und Schlaufenhöhen. Um eine Farbrunde oder Stufenhöhe zu verändern bzw. abzuschließen, schneidest du das Fadenende großzügig ab, damit du nicht Gefahr läufst, dass sich die Schlaufe wieder löst.

Drehst du dein Projekt um, siehst du, wie schön die Schlaufen die Flächen füllen – bei so einem Projekt können auch Anfänger schnell Erfolge sehen, selbst wenn mal nicht ganz so sauber gearbeitet wurde.

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Stiche, die du vom Sticken kennst

Du kannst dein Projekt in Runden punchen und Schlaufen in allen Stufen erzeugen oder dich im altbekannten Plattstich vorarbeiten (Stufe D). Dafür tauschst du einmal die Vorder- und Rückseite, indem du den Stoff umdrehst und den Stickrahmen neu bespannst. Je nach Projekt reicht es manchmal sogar aus, wenn du einfach den Rahmen umdrehst und auf der Vorderseite weiterarbeitest.

Beim Plattstich kannst du mit der Kontur beginnen und dich dann zum Beispiel in Runden mit versetzten Stichen (bis 1,5 cm Länge) vorstanzen. Es ist aber auch ein geraderer Plattstich möglich, der für eine ebenmäßige, gewebte Oberfläche sorgt – dafür immer gleichmäßig in jeder Reihe versetzt vier Quadrate (kleine Löcher des Mönchstoffs) sticken.

Da du dich hier auf der Vorderseite befindest, musst du nach Abschluss des Plattstichs, die Fäden – am besten mit einer kleinen Nadel – wieder auf die Rückseite ziehen und dann abschneiden. Möchtest du weitere Highlights in dein gepunchtes Werk sticken, nimmst du eine Sticknadel mit einem für dein Garn passendes Öhr zur Hand und stickst zum Beispiel im Knötchenstich über die Schlaufen.

Klebt es gut, Ende gut

Wenn du auf der Vorderseite alle abstehenden Fäden auf die Rückseite gezogen hast und zufrieden mit deinem gepunchten Werk bist, muss die Rückseite natürlich noch mit Textilkleber fixiert werden, damit sich die Schlaufen nicht wieder aufribbeln können.

Den Kleber in der Dose mit einem Stäbchen durchmischen und dann mit einem Pinsel großzügig auf alle Stellen der Rückseite auftragen. Dieser trocknet nach mind. 2-3 Stunden hart auf – nachträgliches Punchen oder Sticken ist dann allerdings nicht mehr möglich.

Rahmenbedingungen: Projekt fertig stellen

Abschließend kannst du den Stickring als hübschen Rahmen verwenden, indem du überstehenden Mönchstoff bis auf 2 cm kürzt und mit Bastelkleber auf der Rückseite festklebst. Die Schraube des Rings eignet sich als perfekte Wandhalterung.

Für Kissen oder Kuscheltiere benötigst du jeweils eine gepunchte Vorder- und Rückseite, damit diese rechts auf rechts im Steppstich zusammengenäht werden können. In diesen Fällen ist es besonders wichtig, dass du den Mönchstoff vorab versäumt hast. Für die Füllung verwendest du entweder eine passende Kissenfüllung oder etwas Füllwatte. Nimm bei den Kuscheltieren davon allerdings nicht allzu viel, weil das Tierchen durch den Textilkleber schon eine festere Schicht erhält und es sich sonst nicht mehr schön zusammendrücken lässt.

Probiere dich in dieser tollen Sticktechnik aus und stanze tolle Heimtextilien – ich finde, ein fertig gepacktes Set ist auch eine super Geschenkidee, denn es enthält alles, was für das Projekt benötigt wird: Rahmen, Garn, Stoff, Punch Needle, Vorlagen und Anleitungen sowie den Textilkleber.

Entdecke die Vielfalt an Ideen, Farben, Motiven und hab viel Freude beim Needle Punching!

Deine Lilly