Das Gestalten mit Siegelwachs hat eine lange Tradition und reicht zurück bis in die Antike. Doch bis heute hat sich an dem Grundgedanken nichts geändert: Mit dem Siegelstempel schützen wir Dokumente, in dem sie mit Wachs sicher verschlossen werden. Im kreativen Bereich erhalten Karten, Etiketten oder Gläser dadurch eine hochwertige und elegante Optik für feierliche Anlässe. Wie das Handwerk mit dem Wachsstempel funktioniert, erkläre ich dir in diesem Beitrag.
Rund um den Siegelstempel: Das benötigst du
Für die Gestaltung mit Siegelwachs benötigst du nur den Griff für die runde Gravurfläche mit dem gewünschten Motiv und ein paar Stangen Wachs. Hier gibt es Unterschiede: Siegellack wird nach dem Erhitzen schnell starr, kann dadurch aber auch eher brechen als spezielles Siegelwachs. Dieses ist aufgrund des höheren Anteils an Wachs geschmeidiger, selbst nach dem Trocknen. Es gibt sämtliche Seiten im Internet, auf denen du dir dein persönliches Motiv oder gar Wappen für dein Siegel gravieren lassen kannst. Sonst hast du aber auch die Wahl aus fertigen Initialen und floralen Motiven.
Klassische Wachsfarben sind Rot, Silber oder Gold – damit veredelst du Einladungskarten zur Hochzeit, runde Geburtstage oder andere Jubiläen. Es gibt aber auch weitere Farben wie Bronze, Blau, Weiß oder Lila. Manche Wachsstangen haben einen Docht und können umgehend mit einer Feuerquelle entzündet werden. Nutze dafür am besten ein Stabfeuerzeug, damit du dich nicht verbrennst. Es gibt aber auch hilfreiche Werkzeuge wie eine Siegelwachs Pistole, die ähnlich wie eine Heißklebepistole verwendet wird. Egal mit welchen Wachs Gadgets du arbeitest, achte hier immer darauf, dich nicht zu verbrennen und vor allem eine Schutzunterlage unterzulegen.
Schick veredelt und versiegelt: Wachssiegel
Meistens werden die Siegel zum Verschließen eines Kuverts genutzt. Sie können aber auch innerhalb von Dokumenten gestempelt werden – ich denke da an Urkunden oder sonstige Bescheinigungen. Das Wachs wird erhitzt, in kreisenden Bewegungen auf die gewünschte Stelle geträufelt und dann umgehend mit dem Siegelstempel unter gleichmäßig, festem Druck fixiert. Hier reichen schon 5-10 Sekunden aus, um ein ideales Ergebnis zu erzielen. Die gravierten Motive übertragen sich und das Wachs drückt sich um den runden Stempel herum. Da es schnell abkühlt, fungiert es wunderbar als Kleber. Du findest aber auch Siegel Kits mit kleinen Wachsperlen, die in einem speziellen Löffel über einer Kerze geschmolzen und dann auf die passende Stelle gegossen werden können.
Die Umschläge erhalten so eine besonders elegante Note und sind nun sicher verschlossen. Kleiner Tipp: Trockenblumen oder gepresste Blüten können zwischen Wachs und Papier gelegt und mit dem Wachsstempel dauerhaft befestigt werden. So wird die Einladung oder Dankeskarte zum absoluten Hingucker.
Natürlich können auch Etiketten von selbstgemachten Marmeladengläsern oder sonstigen Verpackungen aus Papier oder Glas mit dem Siegelstempel versehen werden. Es gibt in manchen Sets auch noch ein Stempelkissen-Stift, mit dem sich die gravierten Erhebungen nochmal farblich vom Wachs abheben lassen. Dafür kannst du aber auch alternativ herkömmliche Stempelkissen verwenden und vorsichtig über die gewünschte Stelle tupfen.
Viel Spaß beim Ausprobieren mit dem Siegelstempel und -wachs!
Sophie