Früher wahrscheinlich eher als Flicken auf zerrissenen Hosen bekannt, heute beliebte Accessoires auf Kleidungsstücken: Bügelpatches. Egal, ob auf Strickpullis, Jeansjacken oder Stofftaschen – bereits mit wenig Druck und Aufwand lassen sich dauerhaft Bügelmotive und Patches aufbügeln. Aber ist dir schonmal der Unterschied zwischen einem Patch und einem Bügelmotiv aufgefallen? Ich verrate ihn dir und außerdem noch weitere Tipps, die du beim Aufbügeln oder Aufnähen beachten solltest.
Bügelmotive und Patches: Was ist der Unterschied?
Hast du dich auch dabei ertappt, wie du drüber nachgedacht hast, die unterschiedlichen Begriffe Bügelpatch, -flicken oder -motiv zu definieren? Ursprünglich sollten mit den Bügelflicken Löcher auf Kleidungsstücken dekorativ verdeckt werden. Doch mittlerweile geht der Trend hin zum Aufpimpen und Individualisieren von Jacken, Taschen oder Oberteilen.
Der Unterschied zwischen Bügelpatches und -motiven ist, dass Patches meistens aus Polyester oder Baumwolle bestehen und über ein gesticktes Motiv mit Stepprand verfügen. Diese können nicht nur aufgebügelt, sondern auch auf Kleidungsstücke aufgenäht werden. Bügelmotive dagegen sind sowas wie Aufkleber – ebenfalls zum Aufbügeln, aber mit einer glatten, meist glänzenden Oberfläche. Im Schon- bzw. Wollwaschgang kannst du sowohl die Patches bei 40 Grad, als auch die Bügelaufkleber auf links bei 30 Grad waschen (ohne Weichspüler versteht sich und ein Wäschebeutel bietet sich an).
Patches aufbügeln – so geht‘s
Damit du deine Motive beim Aufbügeln nicht ruinierst, verwende am besten immer Backpapier und verzichte unbedingt auf die Dampffunktion. Das Bügeleisen sollte auch nicht zu hoch und nicht zu niedrig eingestellt sein – denn man hat nur ein kurzes Zeitfenster, in dem sich der Kleber auf den gewünschten Untergrund übertragen kann. Die optimale Temperatur und Einstellung steht meistens in der Anleitung der jeweiligen Bügelmotive (ca. 2-3 Punkte).
Idealerweise liegt dein Bügelprojekt nicht auf dem weichen Bezug des Bügelbretts, sondern auf einer härteren Fläche wie zum Beispiel auf einer Fliese, einem Holzbrett oder auf ebenmäßigem Steinboden. Das Bügeleisen bewegst du nicht in den altbekannten Schiebebewegungen hin und her, sondern platzierst es immer am ganzen Stück auf das Motiv für ca. 20 Sekunden. Der gleichmäßige Druck lässt sich am besten mit der Mitte der Bügelfläche ausführen. Achte darauf, dass du den Patch nicht über Nähte und Verschlüsse aufbügelst. Anschließend lässt du das aufgebügelte Motiv mindestens 3 Minuten auskühlen.
Allerdings ist nicht jedes Textil zum Aufbügeln geeignet – auf knittrigen (z.B. Krinkelmusselin) oder imprägnierten Stoffen solltest du die Patches, wenn überhaupt, lieber aufnähen.
Patches zum Aufnähen
Wenn du die Patches mit Stepprand aufnähen willst, dann nutze dafür am besten einen reißfesten Nähfaden. Diesen kannst du auch doppelt nehmen – das erhöht die Reißfestigkeit. Die Nadel sollte immer zum Stoff und Patch passen – hier ruhig eine stabilere nehmen.
Orientiere dich beim Festnähen von der Hand an der Fläche zwischen dem gestickten Motiv und dem gesteppten Rand – solltest du genau auf dem Rand nähen, könnte es sein, dass sich Falten bilden. Dafür ist der Steppstich auf jeden Fall eine geeignete Wahl. Damit du dich beim Nähen nicht verletzt, empfehle ich die Verwendung eines Fingerhutes, da du hier viel Kraft beim Durchstechen aufbringen musst.
Beim Aufnähen mit der Maschine kann ein gerades Stichmuster oder ein Zick-Zack-Stich benutzt werden (besonders wenn kein Stepprand vorhanden ist). Fixiere deinen Patch vorab mit Stecknadeln an der gewünschten Stelle, damit dieser nicht wegrutschen kann.
Jetzt wünsche ich dir auf jeden Fall viel Freude beim Designen von Bügelpatches und Aufpimpen deiner Klamotten!
Anni